Durch störende Antikörper verursachte Interferenzen

HAMA

Human-Anti-Mouse Antibodies (HAMA) sind humane Antikörper, die relativ spezifisch Maus Antikörper binden.
Ursache für die Entstehung von HAMAs kann zum einen der langjährige Umgang mit Haustieren, aber auch die Gabe von therapeutischen Antikörpern als Medikamente für Krebstherapien sein. HAMAs stören immunologische Methoden, die mit Maus-Antikörpern arbeiten. Aufgrund der hohen Sequenzähnlichkeit zwischen den Antikörpern verschiedener Spezies sind HAMA-haltige Seren eventuell auch in der Lage, Assays zu stören, in denen Antikörper aus anderen Spezies verwendet werden.

Anti-Animal-Antibodies

Humane Anti-Animal-Antibodies (HAAA) werden als Immunantwort auf den Kontakt mit Immunglobulinen tierischen Ursprungs gebildet.
Sie können vom IgG-, IgA-, IgM- oder IgE-Typ sein.
HAAAs sind als wichtige Störer bei vielen diagnostischen Immunoassays bekannt, und bis zu 80% aller Patientenproben können – je nach veröffentlichter Studie – HAAAs enthalten.

Manche Störantikörper binden nicht nur an den Fc-Abschnitt, sondern auch direkt an die Fab-Bereiche der verwendeten Antikörper. Hierdurch kann die Bindung des Analyten reduziert oder sogar verhindert werden, und die Folge ist eine falsch-negative Bestimmung.

Aber auch falsch-positive Bestimmungen gehören zum klassischen Störbild von HAAA. Dies passiert z.B. wenn die Assay-Antikörper in Abwesenheit des Analyten von den HAAAs vernetzt werden und so positive Signale erzeugt werden.
Wenn HAAAs an den Fc-Abschnitt eines Antikörpers binden, spricht man von anti-isotypischen Störern, binden sie direkt an die hochvariable Region des Fab-Abschnitts, spricht man von anti-idiotypischen Störern.

Heterophile Antikörper

Heterophile Antikörper sind Antikörper, die mit mehreren Antigenen kreuzreagieren. Sie binden also auch an mehrere andere Antigene als das spezifische Antigen. Sie sind multispezifische Antikörper der frühen Immunantwort oder störende Antikörper mit unbekannter immunologischer Entstehungsgeschichte. Sie können vom IgG-, IgA-, IgM- oder IgE-Typ sein.
Besonders der IgM-Typ spielt eine besondere Rolle bei Seren von rheumatischen Patienten. Diese Antikörper können an Fc-Abschnitte humaner Antikörper binden und somit auch artenübergreifend an Fc-Abschnitte der im Assay verwendeten Antikörper binden.
Daher verknüpfen rheumatische Seren Fänger- mit Detektorantikörpern mit der Folge von falsch-positiven Signalen. Die störenden Antikörper sind im Allgemeinen schwach bindende Antikörper und stören vorwiegend Assays, die aufgrund der niedrigen Konzentration des Analyten mit schwachen Verdünnungen der humanen Serum- oder Plasmaprobe auskommen müssen.

Anti-idiotypische Antikörper

Anti-idiotypische Antikörper sind in der Lage, direkt an die hochvariable Region des Fab-Teils eines anderen Antikörpers zu binden.
Sie binden damit direkt an der Antigenbindungsstelle des anderen Antikörpers.
Anti-idiotypische Antikörper sind daher in der Lage, das eigentliche Antigen des anderen Antikörpers zu kompetieren bzw. zu verdrängen. Dadurch können sie in Immunoassays verschiedene Störungen verursachen.

Anti-isotypische Antikörper

Anti-isotypische Antikörper sind Antikörper, die an den Fc-Anteil eines anderen Antikörpers binden können. Da sie auch an den Fc-Teil von Assay-Antikörpern binden können, sind Sie in der Lage, Störungen in Immunoassays zu verursachen.

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